Der geschützte Landschaftsbestandteil „Höllen“ befindet sich im Stadtgebiet Eberswalde. Durch den Rofin-Park im Westen, die Angermünder Straße im Norden, die Britzer Straße im Osten und durch den Finow-Kanal im Süden wird dieses Gebiet, mit einer Fläche von ca. 64 ha, davon sind ca. 61% Wald, eingegrenzt.
Die „Höllen“ stellen einen wertvollen Bereich am Ufer des Finow-Kanals dar. Man findet dort neben sehr reifen, naturnahen und natürlichen Waldbildern mit alten Solitärbäumen fast flächendeckende Vorkommen von Ulmen, welche bundesweit vom Aussterben bedroht sind. Einen weiteren wichtigen wertbestimmenden Faktor stellen die im gesamten Bereich vorhandenen Sickerquellen und feuchten Senken dar.
Außerdem findet man im Frühjahr in den „Höllen“ eine ausgeprägte und sehr wertvolle Frühjahrsblüher-Vegetation, wie sie sich nur in sehr lange ungestört gewachsenen Wäldern ausbildet. In einzelnen Bereichen der Wälder ist der Anteil an Totholz, welches einer großen Anzahl von bedrohten Insektenarten (Rote Liste) Lebensraum bietet, sehr hoch.
Aufgrund all dieser Faktoren liegt es nahe, Maßnahmen zum Erhalt und zum Schutz der wertvollen Biotope zu ergreifen. Um dies zu erreichen, ist eine kontinuierliche und konsequente Betreuung der „Höllen“ erforderlich. Diese Aufgabe hat seit 1999 der BSIJ e.V. übernommen. Mit der Unterstützung der Stadt Eberswalde (Fachdienst Stadtplanung, Stadförsterei, Baubetriebsamt), dem LK Barnim (Untere Naturschutzbehörde), der FH Eberswalde und Eberswalder Schulen (z.B.Gesasmtschule Mitte) engagiert sich der Verein im Bereich des praktischen Naturschutzes seit mehreren Jahren für das Gebiet.
Seit 2004 sind die „Höllen“ als Geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen. Erreicht wurde das durch die gute Zusammenarbeit der genannten Institutionen und das Engegament des BSIJ e.V.
Für den Verein gilt als wichtigstes Entwicklungsziel der Erhalt der vielfältigen und artenreichen Waldbilder mit allen positiven Elementen (Totholz, Quellen, Frühjahrsblüher). Im Zuge dieser Entwicklung dürfen die „Höllen“ jedoch nicht gänzlich der Eberswalder Bevölkerung als Naherholungsgebiet unzugänglich gemacht werden.
Um beide Ziele miteinander zu vereinbaren ergriffen wir umweltschützende Maßnahmen, wie beispielsweise das Anlegen von Benjes-Hecken an Wegen, die besonders wervolle Bereiche des Gebietes durchschneiden. Außerdem dünnten wir das Wegenetz in schützenswerten Gebieten, wie z.B. den Quellgebieten, aus. Für die Waldrandbereiche war eine verbesserte Waldrandgestaltung notwendig, um der Schutzfunktion, die diese für den Wald bieten, bessser gerecht zu werden. Umgesetzt wurde dies 2005, durch die Schaffung einer Strauchschicht an den nötigen Stellen.
Neben den aufgezählten Pflegemaßnahmen, die in den vergangenen Jahren schon umgesetzt werden konnten, ergeben sich eine große Zahl weiterer Maßnahmen, wie beispielsweise das regelmäßige Beseitigen von Müll, die Mahd eines Trockenrasenhanges oder die regelmäßige Pflege des neu gestalteten Waldrandes.
In den kommenden Jahren wird sich der BSIJ e.V. auch weiterhin für den Erhalt des Geschützten Landschaftsbestandteils „Höllen“ in Zusammenarbeit mit allen zuständigen Stellen verantwortlich fühlen. Für die Betreuung der „Höllen“ durch einen Jugendverein spricht, dass die Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen unterstützt wird. Dies geschah bisher durch die kontinuierliche Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die praktische Umweltarbeit in den „Höllen“, in Form von Umweltcamps und mehrtägigen Arbeitseinsätzen. Zudem gewannen wir den Umweltkurs der Gesamtschule Mitte für eine regelmäßige Betreuung der „Höllen“.